Autor/Fotos: CS/div. Vereinskameraden
Am Samstag, den 09. Juli 2022, wurde seit langer Zeit mal wieder eine echte Bootstaufe gefeiert. Dabei handelte es sich nicht um eine Umbenennung, sondern um eine echte Taufe. Nachdem der Drachen bei diversen int. Regatten bisher nur eine Segelkennung trug, hat er nun endlich einen Namen erhalten.
Die dt. Klassenvereinigung bezeichnet den Drachen selbst als “Bugatti of the Sea”, denn durch seine anmutigen Linien hat der Drachen einen einzigartigen Platz im Herzen vieler Yachtsegler auf der ganzen Welt gesichert. Er gehört zu den meistgesegelten Kielbootklassen der Welt mit zahlenmäßig starken Flotten in Europa, Nord-Amerika und auf der südlichen Halbkugel in Australien und Neuseeland. Speziell im Berliner Revier liegen rund 30 seiner Klasse. Zusammen genommen sind mehr als 1.500 Boote in 27 Nationen aus 5 Kontinenten bei der International Dragon Association, der internationalen Klassenvereinigung der Drachensegler, registriert. Eines dieser Exemplare hat nun an unserem Vereinssteg seine neue Heimat gefunden, worüber wir uns sehr freuen.
Der Tauftag begann durchwachsen, und der Blick in den Himmel und in die Kühlschränke ließ vermuten, es wird feucht & feucht-fröhlich werden. Aufgrund des Wetters musste die Taufe gegen Spätnachmittag verschoben werden. Bedingt durch die tolle Festorganisation des Eigners wurde allen Beteiligten aber nicht langweilig. Bei Bratwurst & Bier wurde mit musikalischer Untermalung bei Schnapstischtennis, Bierpong und Flunkyball die Wartezeit aufs passende Wetterfenster perfekt verschönert.
Als die Schauer vorbei waren, befanden sich rund 75 Taufgäste bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages auf unserem Steg. So voll war es schon lange nicht mehr, und eine richtige Bootstaufe haben neue Eigner schon lange nicht mehr veranstaltet (unabhängig von Corona) – wie später der erste Vorsitzende in seiner Rede attestieren wird.
Selbst Petrus hat es sich nicht nehmen lassen, positive Energie zu schicken. Der Steg war mit einer speziellen fröhlichen Grundstimmung und Musik randvoll.
Neben einer tollen Taufrede des Eigners wurden weitere spontane Taufsprüche gesprochen.
Traditionell wurde der Drachen von einer echten Jungfrau durch das Zerschlagen einer Flasche an der Bugspitze getauft. Mit etwas Hilfe gab die Sektflasche mit dem sechsten Schlag dann auf die regattakampferprobte Nirospitze des Drachens mit einem schäumenden Knall nach.
Seit diesem Augenblick trägt der Drachen unter lautem Applaus und begeisterten Pfiffen stolz den Namen PANDALAMI. Das D im Bootsnamen enthält dabei das Klassenzeichen des Drachens.
Anschließend übernahm der erste Vorsitzende des FSJ das Mikro und schloss mit einem sehr originellen Taufgeschenk des Vereins an den Eigner seine Rede und die Zeremonie ab.
Es wurde ein Zeitungspapierdrachen mit einem aus 20 Euroscheinen bestehenden Drachenschwanz überreicht.
PANDALAMI verließ unter freudigem Applaus der Vereinskameraden und zahlreicher Freunde den Hafen und begab sich aufs Wasser. Als nächster Tagesordnungspunkt stand das traditionelle Taufkranzabsegeln auf dem Programm. Unter den wachsamen Augen der begeisterten Zuschauer, die der Musik auf dem Steg und den Sound der Segel lauschten, wurde so lange vor dem Kopfsteg gesegelt bis der liebevoll gestaltete Taufkranz ins Wasser fiel. Dabei ist es gelungen, nach traditioneller Sitte den Taufkranz so abzusegeln, dass er nicht in den Heimathafen geschwommen ist. Nachdem PANDALAMI wieder im FSJ-Hafen festgemacht in seiner Box lag, wurde gebadet, ausgelassen gefeiert und bis tief in die Nacht zur Musik getanzt.
Das Wetter war zum Ende hin trocken, aber das Fest war weit davon entfernt. Die Bootstaufe war eine schöne Generalprobe nach der pandemisch bedingten Pause für die anstehenden Vereinsfeste, z.B. das geplante Sommerfest am 03.09. (Sa.)